Diesseits von Eden. Über den Ursprung der Religion

Rezension von Gerhard Hekele

 

„Diesseits von Eden. Über den Ursprung der Religion“ von Hans Peter Dürr offeriert uns eine unbeschreibliche Fülle menschlichen Verhaltens. Man denkt an Sophokles mit seinem berühmten Satz „Nichts ist unheimlicher als der Mensch“. Von anrührendem Lebenswertem bis hin zur sadistischen Perversität, schillert der Mensch in allen möglichen Facetten. Nichts scheint unmöglich. Von der schlimmsten psychischen Deformation bis zur himmlischen Energie, scheint alles unter diese Sonne möglich zu sein, dass man über den Phantasiereichtum über die Gestaltungsmöglichkeiten menschlichen Verhaltens staunt. Zudem ist man teilweise entsetzt, beglückt und angewidert. Zurück bleibt eine Fassungslosigkeit, was sich Menschen für Rituale ausdenken, um das Unerklärliche in eine Form zu bannen. Es kommt einem vor wie eine Achterbahnfahrt und teilweise auch wie eine Geisterfahrt, wo man staunt, was menschliche Phantasie bildet und formt. Teilweise ist das Buch durch die Materialfülle, wie Orte, Namen und Begebenheiten etwas ausufernd. Der normale Leser, der sich noch nicht mit ethnischen Spezialgebieten auseinandergesetzt hat, fühlt sich von der Materialfülle etwas überfordert.

Für Ethnologen, die sich für die ganzen Namen und Schauplätze interessieren, ist es sicherlich eine bereichernde Fundgrube.