Den Himmel zum Sprechen bringen

Renzension von Gerhard Hekele

 

Das jüngste Buch von Peter Sloterdijk habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. Teilweise war es faszinierend aus welchen historisch-philosophischem Hintergrund sein Wissen aufleuchtet. Es ist fantastisch, welche Bezüge er herstellt und die Geschichte der Religion wird in origineller Sprache aufgefächert. Manchmal ist man von dem enormen Faktenwissen etwas überfordert und erschlagen. Es bedarf einer gewissen Anstrengungsbereitschaft sich auf die verschiedenen Bezüge einzulassen. Andererseits ist es auch wieder mit soviel Humor und Esprit geschrieben, dass man auch gerne mit Lust bei der Lektüre dranbleibt. Allerdings hat man doch das Gefühl, dass die Strahlkraft und das Wunder der Religion so scharf seziert wird, dass die Flügel des Schmetterlings beschnitten werden und das luminöse und geheimnisvolle religiöser Strahlkraft etwas verschwindet und nur noch die leblose Larve am Boden übrig bleibt. Das Buch ist durchweht von einer gewissen Melancholie und eines Verlustes transzendentaler Wunder.

Trotz allem eine wundervolle Lektüre. Man staunt über die originelle Kraft seiner verführerischen Sprache. Sie hält einen in Bann und verschafft viel Freunde.